lisa rettls cv und vollständige publikationsliste
lisa rettls publikationen, ausstellungen, filme (auswahl)
Die Wiener Tierärztliche Hochschule und der Nationalsozialismus
Jüdische Studierende und Absolventen der Wiener Tierärztlichen Hochschule 1930 - 1947
Persmanhof: 25. April 1945
Richard Wadani: Eine politische Biografie
Peršman
Flugstunden zwischen Ost und West. Rolf Dolinas abenteuerlicher Weg zum Erfolg.

Ich war mit Freuden dabei. Der KZ-Arzt Sigbert Ramsauer - Eine österreichische Geschichte.
Da machen wir nicht mehr mit... Österreichische Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht.
Wilde Minze. Ein Dokumentarfilm von Jenny Gand & Lisa Rettl. Mit Helga Emperger.
Was damals Recht war... Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht.
drobci z obmejnega območja / erinnerungssplitter einer grenzregion
1938. Auftakt zur Shoah in Österreich.

Tu smo bili doma... / Wir gehörten hierher...
BABY AN BOARD. Mit dem Kinderwagen durch das 20.Jahrhundert.
Ein korrekter Nazi - Oskar Kraus
Partisanenkinder / Partizanski otroci
PartisanInnendenkmäler. Antifaschistische Erinnerungskultur in Kärnten.
Heiß umfehdet, wild umstritten.
 
Lisa Rettl
Die Wiener Tierärztliche Hochschule und der Nationalsozialismus
Eine Universitätsgeschichte zwischen dynamischer Antizipation und willfähriger Anpassung

Sprache: Deutsch
356 Seiten, 53 zum Teil farbige Abbildungen
Gebunden, Schutzumschlag
Wallstein Verlag, Göttingen
Erscheinungsdatum: 6. Mai 2019
ISBN: 978-3-8353-3459-5

Bestellen: Wallstein Verlag | Amazon

»Auch die österreichische Tierärzteschaft hat für das Zustandekommen der heutigen staatspolitischen Lage in Österreich sich eingesetzt, dafür gekämpft und Opfer in großer Zahl gebracht«, hielt David Wirth anlässlich des im März 1938 vollzogenen »Anschlusses« in der Wiener Tierärztlichen Monatsschrift fest: »Die Jahre einer würdelosen, sogenannten Unabhängigkeit sind vorbei!«, schloss Wirth, Vorstand am Institut für Interne Medizin und klinische Seuchenlehre an der Wiener Tierärztlichen Hochschule, sein Schreiben. Im selben Zeitraum vermeldete Rektor Franz Benesch, dass sich unter seinen Beamten keine »Juden« und keine »jüdischen Mischlinge« befänden.

Lisa Rettl fragt, wie diese zeitgenössischen Aussagen zur Geschichte der Veterinärmedizinischen Universität Wien heute einzuschätzen sind. Ihre zeitgeschichtliche Studie versteht sich als erste Annäherung zu einer bisher vernachlässigten österreichischen Universitätsgeschichte: Wer waren die zentralen Akteure und in welchen Handlungsspielräumen bewegten sie sich? Welche Ereignisse prägten das tierärztliche Hochschulleben vom Ende der Ersten Republik über die Jahre des Austrofaschismus bis hin zum »Anschluss«?

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Lisa Rettl
Jüdische Studierende und Absolventen der Wiener Tierärztlichen Hochschule
1930 - 1947
Wege - Spuren - Schicksale

Sprache: Deutsch
360 Seiten, 168 zum Teil farbige Abbildungen
Gebunden, Schutzumschlag
Wallstein Verlag, Göttingen
Erscheinungsdatum: 5. November 2018
ISBN: 978-3-8353-3285-0

Bestellen: Wallstein Verlag | Amazon

In Biografien und biografischen Skizzen werden erstmals Schicksale und Lebenswege jüdischer Veterinärmedizinerinnen und -medizinern vorgestellt.

Über jüdische Studierende und Absolventen der Wiener Tierärztlichen Hochschule, der heutigen Universität für Veterinärmedizin in Wien, war bisher wenig bekannt. Die Frage danach, wer diese Menschen waren und was mit ihnen im Nationalsozialismus geschah, wurde noch nicht gestellt. Haben sie überlebt? Und wenn ja, wie und wo gestaltete sich ihr Weiterleben?
Diesen Fragen wird nun in der vorliegenden biografischen Studie nachgegangen: Neben einer Familienbiografie über den Tiermedizinstudenten Wilhelm Marbach finden sich drei weitere ausgewählte Lebensgeschichten: über Hermine Allgayer, die ihr Studium aufgrund ihrer Einstufung als »jüdischer Mischling« beenden musste, über Joseph Tyndel, der sein Studium 1938 gar nicht erst beginnen konnte oder über Edmund Weissberg als Beispiel für eine antisemitisch motivierte Vertreibung schon vor dem März 1938.
Biografische Skizzen von weiteren insgesamt 42 Studierenden und Tierärzten erhellen Ausmaß und Kontext der NS-Verfolgung in der »Ostmark« gegenüber den jüdischen Angehörigen dieser Berufsgruppe. Darüber hinaus sind sie in erinnerungspolitischer Hinsicht ein wichtiger Beitrag zu einer bisher stark vernachlässigten Universitätsgeschichte.

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Evelyn Steinthaler (Autorin), Verena Loisel (Illustratorin), Lisa Rettl (Vorwort)
Peršmanhof
25. April 1945
Graphic Novel

Sprache: Deutsch
72 Seiten, Gebundene Ausgabe
bahoe books, Wien
Erscheinungsdatum: Oktober 2018
ISBN: 978-3-903022-85-0

Bestellen: Amazon

Nur wenige Tage vor der Befreiung durch die Alliierten, am 25. April 1945, kam es in Koroška/Kärnten am Peršmanhof nach einem Gefecht zwischen nationalsozialistischer Polizei und den hier lagernden PartisanInnen zu einem der letzten NS-Verbrechen an der kärntner-slowenischen Zivilbevölkerung: Angehörige des SS-und Polizeiregiments 13 ermordeten die am Hof befindlichen Mitglieder der hier ansässigen Familien Sadovnik und Kogoj: elf Personen, darunter sieben Kinder. Nur drei Kinder überlebten, darunter Ana Sadovnik, die im Mittelpunkt dieser Graphic Novel steht.

Die Geschichte erzählt vom Tag des Verbrechens, aber auch vom schwierigen Überleben und Weiterleben an diesem fast vollständig zerstörten Ort, der sich Ende der 1940-Jahre wieder zu einem Wohnort und in den 1980er Jahren schließlich zu einem Ort der öffentlichen Erinnerung zu entwickeln begann.

» Društvo/Verein Peršman
» Peršman - Eine Dokumentation der Geschichte der slowenischen Minderheit in Kärnten im 20. Jahrhundert
» Das Unvorstellbare in Farbe gegossen - Rezension von Nina Horaczek im FALTER am 9.1.2019
» Am Peršmanhof 1945 - Rezension von Stefanie Humer von SOS Mitmensch im Dezember 2018 (Seite 39)
» Die Geschichte eines ganzen Landes - Rezension von Markus Gönitzer auf MALMOE.org am 2.10.2018
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Lisa Rettl, Magnus Koch
Richard Wadani: Eine politische Biografie
"... und da habe ich gesprochen als Deserteur."

Sprache: Deutsch
295 Seiten, Klappenbroschur mit zahlreichen Abbildungen
Milena Verlag, Wien
Erscheinungsdatum: Oktober 2015
ISBN: 978-3-902950-413

Bestellen: Milena Verlag | Amazon

Richard Wadani – Leben und politische Arbeit eines Wehrmachtsdeserteurs.
Kritik und Widerstand als Lebensprinzip, bei dem es immer wieder um eines ging: die Frage der Solidarität.
2007 wurde Richard Wadani als erstem österreichischen Wehrmachtsdeserteur das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs verliehen. Ein mühsam erkämpfter Schritt, dem noch andere wichtige Etappen folgen sollten: 2009 das sogenannte Anerkennungs- und Rehabilitierungsgesetz für die Verfolgten der NS-Militärjustiz, 2014 schließlich die Enthüllung eines Deserteursdenkmals am Wiener Ballhausplatz.
Immer mittendrin im politischen Geschehen: Der mittlerweile über 90jährige Richard Wadani, dessen scharfsinniger Humor ebenso besticht wie seine zeitlebens konsequente politische Haltung. Aufgewachsen als Sohn österreichischer Eltern im revolutionären Prag der 1920er und 30er Jahre, führt sein Weg 1938 unfreiwillig nach Wien, ebenso widerwillig in die Wehrmacht. Im Oktober 1944 läuft er an der Westfront zu den Alliierten über.
In der Uniform der Briten kehrt er 1945 nach Wien zurück. Anfeindungen, Neubeginn im Nichts, mit nichts. Pionier beim Aufbau des österreichischen Volleyballs als Profisport; Engagement und Arbeit in der KPÖ. Schmerzhafte Zäsur, Parteiaustritt nach dem Prager Frühling 1968.
Als Konstante über die Jahrzehnte hinweg: Die politische Auseinandersetzung.

Lisa Rettl, Richard Wadani, der Komponist Friedrich Cerha und Winfried R. Garscha
Lisa Rettl, Richard Wadani, der Komponist Friedrich Cerha und Winfried R. Garscha
bei einem Podiumsgespräch am 2. Februar 2016
im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW)
» Homepage des Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz
» derStandard.at - Richard Wadani, Kopf des Tages
» Blog des Nationalratsabgeordneten Harald Walser zum Thema Wehrmachtsdeserteure
» Video: Interview mit Richard Wadani vom 5. Dezember 2015 auf PULS4 (ca. 30 min.)
» Radiosendung zur Eröffnung des Deserteursdenkmals am Ballhausplatz in Wien. Radio Orange (ca. 6 min.)
» Gesamte Eröffnung des Deserteursdenkmals am Ballhausplatz in Wien. Radio Orange (ca. 67 min.)
» Richard Wadani auf Wikipedia
» Video: Richard Wadani: Buchpräsentation am 2. November 2015 (ca. 9 min.)
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Herausgegeben von Lisa Rettl, Gudrun Blohberger, mit dem Verband der Kärntner Partisanen und dem Verein Peršman
Peršman
Eine Dokumentation der Geschichte der slowenischen Minderheit in Kärnten im
20. Jahrhundert mit den Schwerpunkten Verfolgung, Deportation und Widerstand.

Sprachen: Deutsch, Slowenisch
480 Seiten, 172 zum Teil farbige Abbildungen
Gebunden, Leinen, 18,5 x 27,0
Wallstein Verlag, Göttingen
Erscheinungsdatum: 4. August 2014
ISBN: 978-3-8353-1588-4

Ab jetzt im Buchhandel und im Museum Peršmanhof erhältlich oder hier bestellten:
office@persman.at | Amazon

Am 25. April 1945 ermordete eine kleine Gruppe von Angehörigen des SS- und Polizeiregiments 13 die am Peršmanhof lebende Familie. Der Hof als Erinnerungsort, der seit den 1980er Jahren ein zeitgeschichtliches Museum beherbergt, blieb ein Hot-Spot der Erinnerung: ein Ort der Spekulation, an dem sich erinnerungspolitische Konflikte entzünden und an dem sich die politische Rechte reibt.
Zwischen 1946 und 1949 leitete das Österreichische Volksgericht ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Angehörige des SS- und Polizeiregiments 13 ein.

Auf Basis der Gerichtsakten, die im Rahmen der Recherchen für die museale Neugestaltung 2004 entdeckt wurden, erfolgte nun auch eine umfassende Auswertung durch die beiden Zeithistorikerinnen Lisa Rettl und Claudia Kuretsidis-Haider: Das Massaker an der Familie, die Täter, und die facettenreiche Problematik der justiziellen Ahndung des Verbrechens wurden einer differenzierten historischen Analyse unterzogen und in einem kulturwissenschaftlichen Gesamtkontext diskutiert. Damit liegt knapp siebzig Jahre nach Kriegsende erstmals auch eine fundierte Studie sowohl zu den beteiligten Tätern als auch eine rechtshistorische Analyse des Geschehens vor.

Eine vermittlungspädagogisch orientierte Bildgeschichte von Gudrun Blohberger mit Fotos von Zdravko Haderlap leitet von den geschichtswissenschaftlichen Beiträgen zum Dokumentarteil des Museums über. Die quellen- und bildreiche Darstellung ausgewählter Museumsinhalte ist nicht nur für MuseumsbesucherInnen von Interesse, sondern ergibt eine anschauliche und berührende Geschichte der Kärntner SlowenInnen im 20. Jahrhundert mit den Schwerpunkten Verfolgung, Deportation und Widerstand.

» Društvo/Verein Peršman
» Artikel von Judith Brandner auf diePresse.com
» Bericht auf ORF.AT
» Zdravko Haderlaps A-Zone am Vinkl-Hof
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Lisa Rettl, Rolf Dolina
Flugstunden zwischen Ost und West
Rolf Dolinas abenteuerlicher Weg zum Erfolg.

Sprache: Deutsch
304 Seiten, zahlreiche zum Teil farbige Abbildungen
Hardcover mit SU, 13,5 x 21,5
Verlag Styria Premium, Wien
Erscheinungsdatum: Oktober 2014
978-3-222-13487-6

Bestellten: Styria Premium | Amazon

Rolf Dolina – Entrepreneur, Millionär, Lebemann, Privatier – erzählt seine Geschichte: Pointiert, humorvoll und witzig führen seine Erinnerungen von der Wiener Vorstadt der Nachkriegsjahre über das australische Outback der späten Fünfziger in die USA der frühen Sechziger und schließlich wieder retour nach Wien, um sofort wieder aufzubrechen: vom kleinen Wiener Büromaschinenverkäufer über den Osteuropavertrieb von Fujifilm in Hugh Hefners Glitzerwelt von Playboy. Dazwischen der Aufbau eines Europa umspannenden Firmenimperiums von Prag über Warschau bis hin nach Rumänien, Bulgarien und Jugoslawien mit tausenden Flugstunden zwischen Ost und West: eine Liebeserklärung an den untergegangenen ›wilden Osten‹, wie ihn nur wenige kannten!

» Webseite von Rolf Dolina
» Rolf Dolina auf Facebook
» Rezension von Fritz Goergen bei TICHYS EINBLICK
» Rezension von Christoph Höhl auf MEINBEZIRK.AT
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Lisa Rettl, Peter Pirker
Ich war mit Freuden dabei
Der KZ-Arzt Sigbert Ramsauer - Eine österreichische Geschichte

Sprache: Deutsch
Broschiert - 352 Seiten - Milena Verlag, Wien
Erscheinungsdatum: September 2010
ISBN: 978-3-85286-200-2

Bestellen: Milena Verlag | Amazon | iTunes (E-Book)

»Die Juden mögen wir nicht«, schwadronierte Sigbert Ramsauer, ehemaliger SS-Arzt im KZ am Loiblpass, amnestierter Kriegsverbrecher und praktischer Arzt in Klagenfurt, Anfang der 1990er Jahre in einem TV-Interview. Und zu seiner Rolle im NS-Getriebe erklärte vor laufender Kamera freimütig: »Ich war mit Freuden dabei!«
Mit der Biografie des bis dato wenig bekannten österreichischen KZ-Arztes folgen die ZeithistorikerInnen Lisa Rettl und Peter Pirker einer Spur, die über den Vernichtungskrieg in Polen und der UdSSR durch die verschiedenen Konzentrationslager des Deutschen Reiches mäandert, nach Großbritannien führt und sich schlussendlich zu einem zutiefst österreichischen Stück Geschichte verdichtet: Sie manifestiert sich im Umgang mit NS-Tätern und ihren Opfern, im umfassenden Be- und Verschweigen, in der breiten gesellschaftlichen Hilfe für Kriegsverbrecher und letztlich auch in der zögerlichen strafrechtlichen Verfolgung.
Dank großer Akribie und außergewöhnlichem Quellenreichtum zeichnen Rettl und Pirker nicht nur den Lebensweg Ramsauers nach, sie skizzieren darüber hinaus einen bislang in der Zeitgeschichte unbearbeiteten Themenkomplex: den britischen Militärgerichtsprozess von 1947, Kärntens größten Kriegsverbrecherprozess.
Mit dem aktuellen Titel der Zeitgeschichte-Reihe schlägt der Milena Verlag ein neues Kapitel auf: Nicht der Verfolgten, Widerständigen und Ermordeten wird hier gedacht, sondern die »Normalität« eines Kriegsverbrechers aufgezeigt, und einmal mehr der Umgang der Zweiten Republik mit den Verbrechen des Zweiten Weltkrieges.

Textprobe:
»Ja, alle Leut’ können ja net auf die Straßen gehen, aber wenn die Straßen eh schon voll sein, was wolln’s denn noch? Da Heldenplatz in Wien, des war ein... ein Mensch neben dem anderen gepickt. Der ganze Ring, wie da Geleitzug vom Führer durchgefahren ist über den Ring... Ja, alles voll Menschen und alle haben geschrieen ›Heil, Heil, Heil‹. Hättens ja net müssen, hätte genügt wenn sie dort gestanden wären, hätt’ ihnen keiner was getan. Da war eine Begeisterung, weil sie alle frustriert waren, egal welcher Partei sie grad angehört haben, es ist allen irgendwie schlecht gegangen. Und man hat keinen Grund gehabt stolz zu sein als Österreicher, wohl hat man einen Grund gehabt stolz zu sein auf Deutschland.« (Sigbert Ramsauer, in: Schuld und Gedächtnis)

» Rezension von Walter Manoschek im FALTER
» Rezension von Rainer Mayerhofer in der WIENER ZEITUNG
» Radio Ö1 (Journal Panorama)
» Sigbert Ramsauer auf Wikipedia
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Thomas Geldmacher, Magnus Koch, Hannes Metzler, Peter Pirker, Lisa Rettl (Hg.)
Da machen wir nicht mehr mit...
Österreichische Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht

Sprache: Deutsch
Broschiert - 240 Seiten - Mandelbaum Verlag, Wien
Erscheinungsdatum: September 2010
ISBN: 978-3-85476-341-3

Bestellen: Mandelbaum Verlag | Amazon

Die Ausstellung »Was damals Recht war? - Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht« ist seit 2007 in der Bundesrepublik und in Österreich unterwegs. Sie erinnert an die Schicksale von Männern und Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges von einer verbrecherischen Militärjustiz verurteilt wurden. Das Begleitbuch dokumentiert die Lebenswege von 14 Menschen, die die Wehrmachtsjustiz zu schweren Strafen oder zum Tode verurteilte und erklärt den Unrechtscharakter und die Willkür der deutschen Militärgerichte: Es zeigt die Nazi-Richter, die über Handlungsspielräume verfügten und doch Todesurteile aussprachen; die gleichen Richter, die nach 1945 Karriere an Gerichten, Hochschulen und in der Politik machten und damit auch ein Nachkriegsdeutschland und -Österreich mitformten, das seine Geschichte nicht aufarbeitete. Buch wie Ausstellung nehmen die geschichtspolitischen Auseinandersetzungen um die Rehabilitierung der NS-Militärjustizopfer in den Blick und lassen Zeitzeugen zu Wort kommen.
Ab 10. September 2010 wird die Ausstellung in Klagenfurt, Kärnten, fortgesetzt.

» Homepage des Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz
» Folder zur Ausstellung (PDF Datei)
» Pressemappe zur Ausstellung in Klagenfurt (PDF Datei)
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Jenny Gand, Lisa Rettl, Michael Dörfler
Wilde Minze
Ein Dokumentarfilm von Jenny Gand & Lisa Rettl
Mit Helga Emperger

Sprache: Deutsch bzw. Deutsch m. engl. UT
Dauer: 85 min
Premiere: 6. November 2009

»Wilde Minze« erzählt die Geschichte einer Mutter-Tochterbeziehung über den Tod hinaus. Die Geschichte von starken, mutigen, kämpferischen Frauen. Von PartisanInnen und Deserteuren. Vom Überleben und Weiterleben. Von der Vergangenheit in der Gegenwart und den langlebigen Folgen des Nazi-Terrors.
Mit der berührenden, 85-minütigen Dokumentarfilmerzählung der Villacherin Helga Emperger legen die Filmemacherin Jenny Gand und die Historikerin Lisa Rettl sowohl ein zeitgeschichtlich als auch aktuell politisch höchst relevantes Filmdokument vor: Am 7. Oktober 2009 wurde im Justizausschuss nach jahrelangem Ringen um die Rehabilitierung von Deserteuren ein diesbezüglicher Gesetzesantrag angenommen, wonach nun sämtliche Urteile des Volksgerichtshofs, der Sonder- und Standgerichte sowie der so genannten Erbgesundheitsgerichte pauschal aufgehoben werden. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes werden 64 Jahre nach Kriegsende die Opfer der NS-Unrechtsjustiz offiziell rehabilitiert.
»Wilde Minze« rückt diese Opfergruppe in einer sehr persönlichen, biografischen Erzählung in den Mittelpunkt des aktuellen politischen Geschehens und schließt gleichzeitig an den gedenkpolitischen Kontext des heurigen Herbstes anlässlich des 70. Jahrestages von Kriegsbeginn an: Während dabei der Schwerpunkt vor allem auf den Schicksalen von Deserteuren - und damit vor allem auf männlichen Biografien - lag, gibt »Wilde Minze« weiblichen Erfahrungen eine Stimme und rückt jene Frauen in den Vordergrund, die durch ihre Unterstützung von Deserteuren und anderen Widerstandsaktivitäten selbst Opfer einer gnadenlosen Unrechtsjustiz wurden. Quasi en passant wird dabei ein Stück Regionalgeschichte Kärntens und Villachs beleuchtet, das in der bisherigen zeitgeschichtlichen Forschung noch kaum zum Thema gemacht wurde.


Zum Film
Kärnten, 23. Dezember 1944: In Graz werden nach einem Urteil des berüchtigten Volksgerichtshofpräsidenten Roland Freisler acht Todesurteile vollstreckt. Unter den Ermordeten: die Villacher Kommunistin Maria Peskoller. Ihre Tochter, die damals knapp 16-jährige Helga Peskoller, entgeht einer Anklage und überlebt. Dazwischen liegen Gestapohaft von Mutter und Tochter und schließlich: Der letzte Abschied. Lebenslang. Für immer eingebrannt in Kopf und Herz, Fragen ohne Antworten, Bilder ohne Sprache, Heimsuchung der Erinnerung, bleibend nur der Schmerz. Vergangenheit sabotiert Gegenwart. »Niemals wieder«, aber immer wieder Weihnachten.
65 Jahre sind seither vergangen und die Jugendliche von damals ist 80 Jahre alt. Zu den Bildern eine Sprache gefunden, gelernt, das Leben zu lieben. Dem Schmerz zum Trotz. Den Nazis zum Trotz. Der Mutter zuliebe. Da fährt die Eisenbahn drüber.
Überhaupt ist sie viel gereist, quer durch die ganze Welt: Helga mit Wohnmobil in Italien, Helga beim Picknick am Pazifik, Helga beim wöchentlichen Chortreffen. Der Kühlschrank in der Küche surrt. Schließlich: Das letzte gemeinsame Foto in der Villacher Sonnenstraße. Ein Halstuch. Ein Armband. Viel ist nicht geblieben. Die ausgebreiteten Relikte am Küchentisch: Ausgangspunkt einer Zeitreise in das Kärnten der 1940er Jahre. In den Alltag einer Familie, die sich aktiv dem NS-Terror entgegenstellt, deren Leben gewaltsam auseinander gerissen wird, zerrissen bleibt und mitreißend erinnert wird.

PREMIERE
WANN: Freitag, 6. November 2009, 18.00 Uhr
WO: Filmstudio Villach (im Stadtkino Villach), Rathausplatz 1, 9500 Villach
Veranstalter: Filmstudio Villach in Kooperation mit der Stadt Villach

Um Voranmeldung und Kartenreservierung für die Premiere wird gebeten unter:
04242 / 27000 (täglich ab 17:45)

Weitere Abendvorstellungen:
7./8. November: 18:30 Uhr
9./10. November: 18:15 Uhr
11./12. November 20:35 Uhr

» WILDE MINZE Homepage
» ORF.AT
» Filmstudio Villach
» Facebook
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Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz
Was damals Recht war...
Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht
Wanderausstellung

2007 wurde die Wanderausstellung »Was damals Recht war... Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht« seitens der Berliner Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Deutschland eröffnet. Der Verein Personenkomitee »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« setzte sich zum Ziel, diese Ausstellung nach Wien zu bringen und inhaltlich für Österreich zu adaptieren. Lisa Rettl gehörte neben den Politikwissenschaftern Thomas Geldmacher, Hannes Metzler und Peter Pirker zum Kuratorenteam für die Österreichfassung der Ausstellung, die am 1. September 2009 im Wiener Theater Nestroyhof Hamakom (Nestroyplatz 1, 2. Bezirk) eröffnet wurde und bis 15. Oktober zu sehen ist.

Ort der Ausstellung: Theater Nestroyhof / Hamakom, 1020 Wien (U1 Station Nestroyplatz)
Dauer der Ausstellung: 1. September bis 15. Oktober 2009

Öffnungszeiten:
  Montag bis Freitag 10:00 - 19:00
  Sonntag 12:00 - 18:00
  EINTRITT FREI

» Homepage des Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz
» Folder zur Ausstellung (PDF Datei)
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Werner Koroschitz, Lisa Rettl, Uli Vonbank-Schedler
na/proti - zusammen/stöße
drobci z obmejnega območja
erinnerungssplitter einer grenzregion

 

Robert Schabus
Hotel Obir
Dokumentarfilm

Am 2. Oktober 2008 eröffnete der Slowenische Kulturverein Zarja in Bad Eisenkappel anlässlich seines 100jährigen Bestehens die Ausstellung »zusammen/stöße - erinnerungssplitter einer grenzregion«. Die Ausstellung, die vom 3. Oktober bis 15. November 2008 im Forum Zarja am Bad Eisenkappler Hauptplatz zu sehen sein ist, ist Teil einer Jubiläums-Ausstellungsserie, die im März mit der überaus erfolgreichen Ausstellung »Wir gehörten hierher ...« Über die jüdische Familie Scharfberg in Eisenkappel begonnen hatte und nun mit einem zweiten Teil fortgesetzt wird.
Im Zentrum der zweisprachig konzipierten Ausstellung »zusammen/stöße - erinnerungssplitter einer grenzregion« steht das mitunter schwierige Zusammenleben der Eisenkappler Bevölkerung, das in den letzten hundert Jahren sowohl von nationalen als auch von sozialen Konflikten geprägt war.
Das Historikerteam Werner Koroschitz & Lisa Rettl zielte bei der Ausstellungskonzeption keineswegs auf eine chronologische Dokumentation und Aufarbeitung der letzten hundert Jahre, vielmehr wurden unterschiedliche Einzelereignisse aus verschiedenen Zeitperioden herausgegriffen und mit eindrucksvollem historischen Quellenmaterial sowie außergewöhnlich raren Exponaten bearbeitet. Für die sensible gestalterische Umsetzung sorgte, wie bereits im März, die Künstlerin Uli Vonbank-Schedler.
Der Themenkreis der Ausstellung ist breit gefächert: Von kulturpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Sozialdemokratie und Kirche, die ein wenig an den Filmklassiker Don Camillo und Peppone erinnern, über Widerstand und Verfolgung der Kärntner SlowenInnen im Nationalsozialismus bis hin zu Konflikten in der Nachkriegszeit reicht das Spektrum. Die Vereinsgeschichte zieht sich dabei en passant als durchaus spannender roter Faden durch die Ausstellung. Die Ausstellungsinhalte fokussieren im Wesentlichen den Zeitraum 1908 bis 1948.

Den Bogen zur Gegenwart spannt hingegen der eigens für die Ausstellung produzierte Film Hotel Obir (30 min) vom renommierten Kärntner Filmemacher Robert Schabus. Der Film, der durch eine Zusammenarbeit zwischen dem Slowenischen Kulturverein Zarja und dem Unikum realisiert werden konnte, ist in der Ausstellung laufend zu sehen, seine Premiere erfolgt im Rahmen des Festakts zur Ausstellungseröffnung am 2. Oktober 2008.
Die Aura eines Ortes – des nunmehr geschlossenen Hotel Obirs – wird zum Ausgangspunkt von Reflexionen über Vergangenheit und Gegenwart in Bad Eisenkappel. In Hotel Obir fließen Erinnerungen ineinander: Erinnerungen an einen identitätsstiftenden Ort der Begegnung, der nicht mehr ist und als Reminiszenz dennoch lebt.


Ausstellungseröffnung: 2. Oktober 2008, um 19 Uhr im Pfarrsaal von Bad Eisenkappel
Ort des Eröffnungsfestakts: Pfarrsaal, Hauptplatz in Bad Eisenkappel

Ort der Ausstellung: Forum Zarja, Hauptplatz in Bad Eisenkappel
Dauer der Ausstellung: 3. Oktober 2008 bis 15. November 2008
Öffnungszeiten:
  Mittwoch: 18:00 - 20:00
  Freitag: 16:00 - 20:00
  Samstag: 10:00 - 12:00
  sowie nach telefonischer Vereinbarung unter: 0650-2807574

» Forum Zarja
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Dieter J. Hecht, Eleonore Lappin, Michaela Raggam-Blesch, Lisa Rettl, Heidemarie Uhl (Hg.)
1938. Auftakt zur Shoah in Österreich
Orte - Bilder - Erinnerungen

Sprache: Deutsch
Broschiert - 48 Seiten mit 72 Abbildungen - Milena Verlag
Coverfoto: Melissa Gould, New York
Erscheinungsdatum: März 2008, Wien
ISBN: 978-3-85286-165-4

Bestellen: Morawa | Amazon

Die Broschüre stellt die Ereignisse des Jahres 1938 aus der Sichtweise und dem Erfahrungshorizont von Jüdinnen und Juden dar. Das Vorgehen gegen die österreichische jüdische Bevölkerung nach dem »Anschluss« 1938 gilt als wichtiger Schritt zur Radikalisierung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik im gesamten Deutschen Reich: Wien ist jene Stadt, die sich durch pogromartige Gewaltexzesse tief in die Geschichte der Shoah, auch in die Erinnerung der Betroffenen und ihrer Nachkommen, eingeschrieben hat.
In einer Zusammenstellung von Bildern, Dokumenten, und autobiografischen Erinnerungsfragmenten rückt das individuelle Erleben in den Vordergrund.

» Milena Verlag
» erinnern.at
» Probekapitel (ÖAW)
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Werner Koroschitz, Lisa Rettl
Tu smo bili doma... /
Wir gehörten hierher...
O judovski družini Scharfberg v Železni Kapli /
Über die jüdische Familie Scharfberg in Eisenkappel

Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Forum Zarja in Bad Eisenkappel / Železna Kapla (März bis August 2008), h.g. von SPD Zarja, Železna Kapla / Slowenischer Kulturverein Zarja, Bad Eisenkappel

Sprache: Slowenisch und Deutsch
Broschiert - 122 Seiten - Drava Verlag
Erscheinungsdatum: März 2008, Klagenfurt/Celovec
ISBN: 978-3-85435-538-0

Bestellen: Drava

Die vorliegende Publikation dokumentiert auf einfühlsame Weise die Geschichte einer jüdischen Familie aus Kärnten, die seit ihrer Flucht 1938 aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwunden ist. Das Ehepaar Joseph und Marianne Scharfberg war seit 1930 in Eisenkappel ansässig und betrieb ein Textilwarengeschäft.
Unmittelbar nach der NS-Machtübernahme im März 1938 gehörte das im Ort ansässige jüdische Kaufmannsehepaar mit ihrem fünfjährigen Sohn Kurt zu den ersten Kärntner Opfern des NS-Regimes. Ihr Geschäft wurde »arisiert« und wie viele andere jüdische Familien wurden die Scharfbergs gewaltsam aus einem Land vertrieben, das ihnen zur Heimat geworden war. Der Familie gelang die Flucht nach Palästina, wo sie völlig mittellos mit dem Aufbau einer neuen Existenz zu kämpfen hatten.

» Forum Zarja | » Bad Eisenkappel
» Bericht auf orf.at (Deutsch u. Slovensko)
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Werner Koroschitz, Lisa Rettl, Uli Vonbank-Schedler
BABY AN BOARD
Mit dem Kinderwagen durch das 20.Jahrhundert

Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Wien-Museum Karlsplatz (vom 18. Oktober 2007 - 13. Jänner 2008)

Sprache: Deutsch
Broschiert - 192 Seiten - Czernin Verlag
Erscheinungsdatum: Oktober 2007
ISBN: 978-3-7076-0254-8

Bestellen: Czernin | Amazon

Der Kinderwagen ist heute ein vertrauter Alltagsgegenstand, nicht nur für jene, die ihn benützen. Er hat sich zum festen Bestandteil im europäischen Stadt- und Ortbildes entwickelt, ist fast überall anzutreffen und in vielen Fotoalben präsent - so vertraut, als wäre er immer schon da gewesen.
Tatsächlich ist die Geschichte des Kinderwagens verhältnismäßig jung: Erst vor rund 140 Jahren, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, beginnt seine serienmäßige Herstellung in Österreich. Die sich stetig verändernde Form und die technische Entwicklung des Kinderwagens sind als Ausdruck unseres sozialen und kulturellen Lebens lesbar. Dabei lassen sich viele Geschichten erzählen: Vom stetig wachsenden Bedürfnis nach Mobilität, vom Wandel einer Stadt ebenso wie von Menschen, die einen Kinderwagen schieben. Im sich wandelnden Bild des Kinderwagens spiegeln sich Veränderungsprozesse, die vor allem mit gesellschaftlichen Wertigkeiten zu tun haben: Nicht zuletzt jenen von Kindheit, geschlechtsspezifischen Rollenzuweisungen und Machtverhältnissen zwischen Männern und Frauen.

» Baby-an-Bord im Wien-Museum
» diePresse.at - Slideshow
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Lisa Rettl, Werner Koroschitz
Ein korrekter Nazi - Oskar Kraus
NS-Oberbürgermeister von Villach
Kärntner Erinnerungsk(r)ämpfe

Sprache: Deutsch
Broschiert - 230 Seiten - Edition »Kärnöl« - Drava Verlag
Erscheinungsdatum: November 2006
ISBN: 3-85435-501-7

Bestellen: Drava | Amazon

Im Zuge eines Denkmalprojekts des Landes Kärnten zur Erinnerung an »Abwehrkampf« und Volksabstimmung fand im Jahr 2002 auch der nationalsozialistische Oberbürgermeister von Villach, Oskar Kraus, seinen Weg auf ein Denkmal. Die Publikation »Ein korrekter Nazi« analysiert die politischen Verhältnisse in Kärnten, die zu diesem fragwürdigen Ehrenmal entlang des Drauradweges führten. Neben einer grundsätzlichen Beschäftigung mit dem Kärntner Landesfeiertag wird der Öffentlichkeit Oskar Kraus sowohl in einer politischen Biographie als auch in seinen eigenen, autobiographischen Lebenserinnerungen vorgestellt.

» kärnöl - Einladung zur Buchpräsentation
» kärnöl - Statement
» Bericht auf orf.at
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Lisa Rettl, Vida Obid
Partisanenkinder / Partizanski otroci
Überleben, weiterleben / Preživeti, živeti

Sprachen: Deutsch, Slovensko
Broschiert - 64 Seiten - Drava Verlag
Erscheinungsdatum: September 2006
ISBN: 3-85435-499-1

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Vor dem Hintergrund übersichtlich und verständlich aufbereiteter Informationen über NS-Terror, ethnische Verfolgung und Partisanenkampf erzählen zwei Betroffene, Romana Verdel und Janez Kmet, wie sie jene schreckliche Zeit als so genannte »Banditenkinder« erlebt und überlebt haben. Ein Projekt des Anne Frank Hauses in Amsterdam.

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Lisa Rettl
PartisanInnendenkmäler
Antifaschistische Erinnerungskultur in Kärnten

Sprache: Deutsch
Broschiert - 332 Seiten - Studien Verlag
Erscheinungsdatum: Jänner 2006
ISBN: 3-70651-977-1

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Der Kampf um die »richtige« Erinnerung an Nationalsozialismus und Krieg prägt die politische Auseinandersetzung in Kärnten von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis heute.
Auf dem Feld der Erinnerung - der Ebene der geschichtskulturellen Verarbeitungsformen vor und mit Denkmälern - stehen sich die ehemaligen Feinde nach wie vor gegenüber: »Heimattreue DeutschkärntnerInnen« versus antifaschistische, kärntner-slowenische PartisanInnen, deren Erinnerungstraditionen an Widerstand und Verfolgung über sechs Jahrzehnte oft gewaltsamen Übergriffen und Schmähungen ausgesetzt sind: Denkmalssprengungen, Grabschändungen und Verbalattacken gegen ehemalige PartisanInnen als »Heimatverräter« gehören zum Kärntner Alltag.
Am Beispiel des ersten Kärntner PartisanInnendenkmals, in dem sich in besonderem Ausmaß die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse Kärntens verdichten, verdeutlicht das Buch die Minderheitenpolitik der werdenden Republik Österreich, sowie die Situation der slowenischen Volksgruppe von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Seine Vorgeschichte ab 1946, seine Enthüllung, Sprengung und der lange Weg der Wiedererrichtung zeigen, dass die Auseinandersetzungen um die visuelle Repräsentationsmacht von Vergangenheitserfahrungen eng mit der Ausbildung realer Machtverhältnisse verwoben sind.

» Rezension von Hans Hautmann
» Alfred Klahr Gesellschaft
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Lisa Rettl, Werner Koroschitz (Hg.), Gerhard Fillei, Joachim Krenn
Heiß umfehdet, wild umstritten
Geschichtsmythen in Rot-Weiss-Rot

Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum der Stadt Villach (von April-Oktober 2005)

Sprache: Deutsch
Broschiert - 277 Seiten - Drava Verlag
Erscheinungsdatum: 2005
ISBN: 3-85435-450-9

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Die Jahre 1945 und 1955 bedeuten entscheidende Zäsuren für die österreichische Geschichte. Zwischen der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Unterzeichnung des mit den Alliierten geschlossenen Staatsvertrages liegt ein Dezennium, in dem sich staatstragende Geschichtsmythen und Legenden zur Nationswerdung Österreichs herausgebildet haben. So wurde der »Opfermythos« nicht nur zur zentralen Gründungserzählung der Nation, sondern auch zur identitätsstiftenden Basis der Zweiten Republik.
Dokumentiert werden vor dem Hintergrund der österreichischen Staatsvertragsverhandlungen historische Kontinuitäten und Brüche, wie sie sich seit der Gründung der Zweiten Republik insbesondere in Kärnten herauskristallisiert haben. Aus verschiedenen Blickwinkeln sollen der Demokratisierungsprozess der österreichischen und speziell der Kärntner Gesellschaft, der Wiederaufbau des Landes, der Umgang mit Heimkehrern und Opfern des Nationalsozialismus, die Entnazifizierung, die Haltung gegenüber den Kärntner SlowenInnen oder die Strukturen der britischen Militärregierung beleuchtet werden.
Die Publikation erschien anlässlich der gleichnamigen Ausstellung, die von April bis Oktober 2005 im Museum der Stadt Villach zu sehen war.

Mit Beiträgen von Lisa Rettl, Werner Koroschitz, Heidemarie Uhl, Katharina Wegan, Thomas Albrich, Peter Piker und Klaus Amann sowie einer Bilderdokumentation von Gerhard Maurer

» Österreich 2005
» Stadt Villach
» Publikation (DRAVA)
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edition lebenszeit
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